Dirk Stefen, Leiter Vertrieb der myCraftnote Digital GmbH äußert sich hier zur digitalen Zukunft des Handwerks.
„Trotz guter Auftragslage befindet sich das Handwerk aktuell in einer kniffligen Situation. Die Digitalisierung hat bereits andere Branchen umgekrempelt, die der Meinung waren, immun gegen den digitalen Wandel zu sein. Denken wir nur an Verlage, Fernsehen, Gastronomie, Einzelhandel usw. Im Kern der Transformation wird immer das Kundenerlebnis in den Vordergrund gestellt und mit Hilfe digitaler Tools verbessert. Befragt man heute die Bauherren von kleinen und großen Projekten, werden die wenigsten sagen, dass sie absolut zufrieden sind mit dem gesamten Ablauf von A-Z. Auch wenn das Ergebnis sich am Ende sehen lassen kann, spielen Punkte wie Wartezeit, Kostentransparenz, Kommunikation, Verlässlichkeit, Flexibilität und zusätzliche Services eine entscheidende Rolle. Wer heute der Meinung ist, dass seine Auftragslage durch die gute Konjunktur und den Fachkräftemangel langfristig gesichert ist, wird in die gleiche Falle tappen wie die oben genannten Branchen. Schon heute gibt es Handwerksbetriebe, die ganze Heizungsanlagen ohne vorherige Besichtigungstermine, zum fairen Festpreis und termingerecht in kürzester Zeit austauschen. Ein zufriedener Kunde ist bereit, mehr zu bezahlen, kommt immer wieder und spricht eine Empfehlung aus. Auch die Mitarbeiter sind durch die Zufriedenheit der Kunden mehr motiviert und werden besser bezahlt. Also werden langfristig die analogen Betriebe nur noch die Mitarbeiter und Kunden bekommen, die der digitale Betrieb nicht will. Ist das eine Aussicht in die Zukunft, die man auf sich einfach mal zukommen lässt? Oder ist es an der Zeit, selbst aktiv zu werden?“