Das sind die digitalen Mindestanforderungen eines Handwerksbetriebs!

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Wie sieht es im Handwerk in Sachen Digitalisierung mittlerweile aus? Manche sind bereits weit vorne mit dabei. Einige haben sich auf den Weg gemacht. Und viele sind weiterhin zurückhaltend oder versuchen auszusitzen, was man nicht aussitzen kann – die Digitalisierung der eigenen Zukunft.

Wir spüren es alle, Abläufe im Unternehmen verändern sich, die Anforderungen unser Kunden individualisieren sich und der Druck, den Facharbeitermangel durch eine höhere Produktivität auszugleichen, steigt kontinuierlich. Dem Rechnung zu tragen erfordert den Einsatz und die Vernetzung in allen Bereichen. Der Einsatz digitaler Werkzeuge wie zum Beispiel Smartphone, Tablets, Notebooks oder Services aus der Cloud bringt uns da ein großes Stück weiter.

Die nachfolgenden Aspekte sehen wir als unverzichtbar, um weiterhin gutes Geschäft machen zu können:

Deine eigene Transformation lässt sich nicht delegieren!

Was folgt dieser Erkenntnis? Die Frage nach der Umsetzung. Also: Analysiere als erstes, wie es um den sogenannten digitalen Reifegrad Deines Unternehmens bestellt ist. Mit einem digitalen Reifegrad-Check kannst Du schon mal ein „Gefühl“ dafür entwickeln, wo Dein Betrieb in Sachen Digitalisierung noch Nachholbedarf hat, wo Du überhaupt stehst. Der zeitliche Aufwand ist mit 35-40 Minuten aufgrund der umfänglichen Auswertung berechtigt.

Im nächsten Schritt ist es sinnvoll, eine „Arbeitsgruppe“, bestehend aus motivierten Mitarbeitern, ins Leben zu rufen, die bereit sind, gemeinsam einen „digitalen Fahrplan“ zu entwickeln. Ob mit unserer Unterstützung oder ohne, dass hängt sicherlich auch von der Qualifikation und Innovationsfähigkeit der „Arbeitsgruppe“ ab.

In jedem Fall sind hier frische Ideen, Kreativität und das Wissen um die Möglichkeiten von digitalen Werkzeugen die Wirkungsbeschleuniger die es braucht, um Worten Taten folgen zu lassen.

Apropos digitalen Fahrplan entwickeln! Konzentrier Dich dabei zunächst auf die Bereiche in Deinem Betrieb, die den größten Handlungsbedarf haben. Oft beginnt es mit der Kundenbetrachtung. Dann wird häufig der Fokus auf die Arbeitsabläufe und Mitarbeiter gelegt. Die „Überarbeitung“ bestehender Geschäftsmodelle bzw. die Entwicklung ganz neuer Geschäftsfelder entsteht häufig intuitiv. Aber egal, wo Du beginnst – achte darauf, Dich nicht zu verzetteln und zu viel auf einmal angehen zu wollen. Damit erstickst Du die eigentlich dynamische Entwicklung der digitalen Transformation im Keim.

Entwickle ein Bewusstsein für die neuen Anforderungen Deiner Kunden

Es gibt ein „Machtmittel“, über das Deine Kunden verfügen: das Internet! Bist Du gestern noch hauptsächlich über das Telefon, per E-Mail oder über das Erstgespräch im Betrieb in Kontakt getreten, bevorzugen immer mehr Kunden den schnellen „Klick“. Am besten mit noch schnellerer Rückmeldung von Dir.

Was wird heute konkret erwartet?

Eine personalisierte, inhaltlich aktuelle Website die für mobile Endgeräte optimiert ist. Weitere digitale Kontaktpunkte sind die sozialen Medien. Hier gilt es herauszufinden, auf welchen Kanälen Deine Kunden unterwegs sind. Auf zwei bis drei Plattformen solltest Du schon sichtbar sein. Dass Du mit der digitalen Dokumentation Deines Auftrags oder der papierlosen Rechnungsstellung beim Kunden punktest, dürfte außer Frage stehen.

Immer häufiger entwickeln Kunden aufgrund der Transparenz, sprich der vielfältigen Recherche- und Informationsmöglichkeiten des Internets, ein Gefühl dafür, wer „ihr“ Handwerker sein könnte! Nutze diese Möglichkeit, mit Deiner Außenkommunikation auch Deine Wunschkunden anzusprechen.

Du siehst, die digitalen Gepflogenheiten und den damit einhergehenden Erwartungen Deiner Kunden sind ein ernst zunehmender Wettbewerbsfaktor den Du auf keinen Fall außer acht lassen solltest.

Motiviere Dich, in internetbasierte Technologien zu investieren

Ohne Zweifel hilft die Digitalisierung jedem Unternehmen, Wertschöpfung in größerem Maßstab zu denken. Das hängt allerdings maßgeblich davon ab, inwieweit Du innovative digitale Technologien mit Deinen traditionell gewachsenen Fähigkeiten verbindest.

Eigentlich ist es nicht sehr schwer, ein Konzept zu entwickeln, um klassische Arbeitsabläufe digital zu optimieren und weiter zu entwickeln. Ein Beispiel wäre, dass ein Erstangebot für eine Küchenrenovierung und Neuausstattung anhand beim Kunden elektronisch erfasster Daten bereits vor Ort erstellt, ausgedruckt und präsentiert wird und nicht erst Tage später im Briefkasten liegt. Wer dann gleichzeitig noch eine 3-D-Simulation anbieten kann, die das fertige Ergebnis anschaulich macht, dürfte sich einen psychologischen und weiteren zeitlichen Vorsprung vor möglichen Wettbewerbern verschafft haben.

In der Cloud stehen heute bereits viele Geschäftsanwendungen als „Pay-as-you-go“-Service (Abrechnung nach Verbrauch) bereit. Die Nutzung erfolgt über mobile Apps, mit diesen sofort und ohne komplexe Installationsprozesse gearbeitet werden kann. Die dafür notwendige Hardware sind ein Tablet oder Smartphone und ein wenig Bandbreite.

Falls Zweifel bestehen, ob das Rechenzentrum eines Cloud-Anbieters den eigenen Anforderungen an die Sicherheit von Daten und Know-how entspricht: Diese Bedenken sind unbegründet, wenn Du Dich an einen bewährten, professionellen Dienstleister wendest und die Aufgaben, Kosten, Verfahren zu Verfügbarkeit, Datenverarbeitung, Datenspeicherung, Datenschutz, Datensicherheit sowie die Datenherausgabe bei Vertragsende vertraglich festlegt sind.

Cloud-Dienstleister nutzen modernste Technologien sowohl für den Betrieb als auch für den Schutz ihrer Infrastrukturen, Anwendungen und Verbindungen in einem wesentlich verlässlicheren Rahmen, als es eine normale eigene IT-Infrastruktur bieten kann. Und sie erheben in der Regel den Anspruch, dass ihre IT zu 99,99 Prozent verfügbar ist.

Fazit

Es gibt für die Digitalisierung keine „Patentrezepte“ oder fertige Lösungen, die man zu gegebener Zeit anwendet. Jedes Unternehmen wird seinen spezifischen Weg „finden“ und den ein oder anderen Kompromiss eingehen müssen. Und damit gilt es sich schlicht und ergreifend auseinandersetzen. Zunächst im Kopf. Dann checken, wo man steht, bewertet die vorherrschende Situation und erst dann geht‘s los.