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Wie Internetplattformen der Digitalisierung im Handwerk zu noch mehr Dynamik verhelfen

Susanne Fischer

Geschäftsführerin der G+F Verlags- und Beratungs- GmbH

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Ist eine schnelle und kosteneffiziente Umsetzung unternehmensspezifischer Digitalisierungsvorhaben gefragt, kommen Handwerksbetriebe an Internetplattformen nicht vorbei. DIGITALISIERUNG PRAKTISCH GESTALTEN gibt einen Einblick in die spannende Welt der Online-Plattformen, die gezielt auf die Belange des Handwerks zugeschnitten sind.

Mitmachen, anstatt alles selbst zu machen. Das ist eines der Erfolgsrezepte für eine gelungene Digitalisierung – vor allem, wenn es vordringlich darum geht, die kontinuierliche Modernisierung des eigenen Unternehmens smart und effektiv voranzutreiben. Unsere Empfehlung: Nutzen Sie die zu Ihrem Betrieb passenden Funktionalitäten, die der Werkzeugkasten „Internet“ in Form handwerkspezifischer B2B- oder B2C-Plattformen ohnehin auf Lager hat.

Unter dem Begriff „Plattform“ verstehen wir eine technische Basis zur Bereitstellung aller erdenklichen Internet-Dienste, die in der Regel auf den Austausch und die Vernetzung der Akteure ausgerichtet sind. Plattformen dienen als Kommunikationstreffpunkte, die im professionellen Umfeld die Zusammenarbeit erleichtern und so die Abläufe beschleunigen, oder als Marktplätze, die Anbieter und Nachfrager online zusammenführen. Die aktive Teilnahme ist an eine Registrierung der Nutzer gebunden. Diese Personalisierung erleichtert den Austausch über eine Plattform innerhalb geschlossener Gruppen.

Handwerksplattformen arbeiten Out-of-the-Box. Unmittelbar nach der Anmeldung können Betriebe loslegen. Die Funktionen sind nicht nur im Büro verfügbar. Zusätzliche Apps für das Smartphone bieten auch auf der Baustelle Zugang. Die Kosten bleiben meist überschaubar. Die fällige Monatspauschale hängt in der Regel vom Funktionsumfang und der Anzahl der Nutzer ab.

Passende Lösungen aus Deutschland

Die eigenen Digitalisierungsziele lassen sich auch ohne die im Massenmarkt dominierenden, amerikanischen Internetangebote von WhatsApp, Facebook und Google erreichen. Hierzulande gibt es mittlerweile eine Reihe hochmotivierter Start-ups und Unternehmen, deren Lösungen speziell auf die Bedürfnisse kleiner und mittelständischer Handwerksbetriebe ausgerichtet sind.

Zu den prominentesten Plattform-Beispielen zählt die Berliner MyHammer AG, die Kundenaufträge an Handwerksbetriebe vermittelt. Baumaterialien beschaffen, Werkzeuge und Maschinen kaufen oder mieten, leichter an Ausschreibungen teilnehmen, kurzfristig Personalengpässe beheben oder sich über Kooperationsplattformen zusammenschließen etc. – auch diese Herausforderungen erledigen effizienzorientierte Unternehmer über die Plattformen ihrer Wahl. Jeder Handwerksbetrieb kann heute aus einem breiten Angebot einfach die passenden Lösungen wählen.

Gegen einen monatlichen Beitrag verbindet DeinHandwerk.de GmbH seine Mitgliedsunternehmen. Die Kooperationsplattform zielt darauf ab, dass sich die Betriebe zum Vorteil aller Beteiligten gegenseitig unterstützen, wenn beispielsweise Personalstand und Auftragslage vorübergehend nicht zusammenpassen.

Die Material24 GmbH betreibt einen Online-Marktplatz für den Kauf und Verkauf übriggebliebener Baumaterialien. Der innovative „Restposten“-Handel bringt dem Anbieter zusätzliche Erlöse und wieder mehr Lagerraum. Dem Käufer winken Kostenersparnisse, da bei kleineren Aufträgen die Abnahme einer vorgegebenen, aber nur teilweise benötigten Mindestmenge entfällt.

Vom Handwerk für das Handwerk wurde auch Scaffeye entwickelt. Die mehrfach ausgezeichnete Plattform führt Gerüstnutzer durch die vorgeschriebenen Sicherheitsprüfungen, erleichtert die Dokumentation sowie die Kommunikation und ermöglicht die zentrale Verwaltung der Gerüste.

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